Freie Grundschule Riestedt

Freie Sekundarschule Riestedt

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         06526 Sangerhausen,

Schulstraße 53

                                     


Schulkonzept


„Wenn den Kindern das Lernen Spaß macht, brauchen wir uns über Frust und Gewalt an der Schule keine Sorgen zu machen.  Hier lernt jeder nach seinen Möglichkeiten, soviel er will und kann.“

                                                                                          (Peter Petersen, 1884-1952)

Jedes uns anvertraute Kind wird als Persönlichkeit angenommen und entsprechend seiner Fähigkeiten und seiner Individualität ganzheitlich gefördert und auch eingeschätzt und bewertet.

     Deshalb sind wir, die Freie Grund- und Sekundarschule Riestedt, eine Schule

  • die nach den Jenaplan- Basisprinzipien arbeitet
  • die mit weiteren reformpädagogischen Strukturen und Unterrichtsinhalten Freiräume für individuelles, differenziertes, gemeinschaftliches, gesellschaftlich-aktuelles und kritikbezogenes Lernen ermöglicht
  • ein Ort des sozialen Lernens ist
  • mit demokratischen Strukturen arbeitet
  • mit kindgerechtem, projektorientiertem und fachübergreifendem Unterricht die Kinder individuell fördert
  • und mit täglich sportlicher Betätigung dem natürlichen Bewegungsdrang der Schüler entspricht

Freie

Grundschule

Riestedt

  • Unterrichtsorganisation

    Der traditionellen Schule liegt die inhaltliche Gliederung durch Fächer und die Stundeneinteilung in 45 Minuten zu Grunde. Oft  zerreißt diese aber Motivation und zerhackt das Lernen der Kinder. Unser Unterricht weicht von den üblichen 45-Minuten-Raster ab, so dass flexible und variable Lernsituationen ermöglicht werden. Dadurch entstehen Spielräume für individuelle Arbeits- und Lernrhythmen der Schüler im Tages- und Wochenablauf, für ihre Motivation, ihre Erfahrungen, ihre kreativen Ideen und sozialen Lernbedürfnisse. Der Unterricht ist in umfassende Tages- und Wochenpläne strukturiert, in denen, orientiert am Lernrhythmus des Kindes, projektorientierte und leistungsdifferenzierte Phasen, freie Arbeit, aber auch Bewegungsphasen, Feiern und Pausen integriert sind.

  • Unterrichtsformen

    Im Mittelpunkt des Unterrichtslebens an unserer Schule stehen Grundformen natürlichen Lernens , die der kindlichen Art zu lernen sehr gemäß sind und von lehrerzentrierten Phasen flankiert werden.                                                           


    Die Basisaktivitäten, die in unserer pädagogischen Arbeit vorrangig angewendet werden, sind Gespräch, Arbeit (Projektarbeit/Kursunterricht), Spiel und Feier.


    Die gesamte Lernarbeit unterliegt einer klaren Strukturierung, die für Schüler unbedingt transparent und einsichtig sein muss. Vorhandene Regeln, die Zusammenarbeit der Schüler betreffend, müssen eingehalten werden. Rituale müssen entwickelt und gepflegt werden.


    (1) Projektarbeit  

    Projekte werden schülerorientiert, epochal und fachübergreifend, aber niemals gelöst vom gültigen Lehrplan geplant.


    Die Arbeit in den Gruppen bewirkt ein gegenseitiges Lernen voneinander und Fürsorge untereinander und bietet auf der Basis gegenseitiger Akzeptanz und Wertschätzung im hohen Maße Chancengleichheit für alle. Die Entwicklung der Sozialkompetenz steht bewusst im Mittelpunkt.

    Der Unterricht wird meist in altersgemischten Lerngruppen durchgeführt. Diese Arbeit bietet viele Vorteile:


    Schulneulinge wachsen mit dem ersten Schultag in eine vorhandene Gruppentradition hinein. Sie lernen, sich sozial vielfältig zu engagieren.


    Für die älteren Schüler verändert sich ihre eigene Rolle. Sie übernehmen neue Verantwortungen, können aber auch Traditionen an die jüngeren Schüler weitergeben und beim Einleben helfen. Es entstehen Chancen für neue Freundschaften.


    Aufgrund der verschiedenen altersgemäßen Lernbedingungen entwickeln sich viele natürliche Lernsituationen. Man lernt durch gemeinsame Erfahrungen. Anderen zu helfen und sich helfen zu lassen, ist notwendig, ja sogar selbstverständlich. Ein konkurrierendes Lernen wird daher vermieden und durch die Notwendigkeit, verschieden Leistungsvoraussetzungen und -fähigkeiten und unterschiedliches Lerntempo anzuerkennen, ersetzt.


    Die Kinder arbeiten nach Tages- und Wochenplänen. Weitere Formen sind die Arbeit an Stationen oder in Lernwerkstätten und Projekte. In der Präsentation stellen die Schüler ihre Arbeitsergebnisse vor, fügen sie zu einem gemeinsamen Ganzen zusammen und reflektieren ihre Arbeitsweise. Hierbei kommt zur eigenen Wissensaneignung der Anspruch, das Erarbeitete verständlich und anschaulich weitergeben zu können.


    In den Teamsitzungen der Pädagogen werden Schwerpunkte und Ziele der Pläne zusammengetragen, wichtige Inhalte und Methoden der Projekte besprochen sowie Materialien zusammengestellt.


    (2) Kursunterricht

    Kurse gewährleisten die Vermittlung allgemeinverbindlicher Lehrplaninhalte. In dieser Zeit werden neue Stoffgebiete behandelt, neue Materialien eingeführt und Testsituationen zur Überprüfung des Wissens der Schüler durchgeführt.

    Der Kursunterricht dient dem Wissenserwerb, vor allem zur Förderung von Einsichten, zum Begreifen von Zusammenhängen und zum Gewinnen von Überblicken. Im Kursunterricht kommen neben frontalen Unterrichtsformen auch offene wie Gruppenarbeit, Freiarbeit und die Arbeit an Lernstationen zum Einsatz.

  • Bewertung

    Auf die Bewertung der Schülerleistungen in Form von Noten wird in den ersten 3 Jahren ganz verzichtet. Wir möchten konkurrenz- und wettbewerbsorientiertes Denken damit nicht fördern. Vorrang haben die verbalen, leistungsbeschreibenden Rückkopplungen. Der Leistungsbegriff orientiert sich am sozialen Lernen. Projektorientiertes Arbeiten und altersübergreifende Gruppen bieten dafür gute Möglichkeiten. Sie geben auch leistungsschwächeren Schülern die Chance, ihre Lernfähigkeit zu verbessern. 

    Die Kinder erhalten für ihre Arbeit an den Wochenplänen, in Stationen oder  Lernwerkstätten sowie in Projekten eine individuelle verbale Einschätzung.

    Die Bewertung erfolgt in 3 Ebenen:

    (1) der Lernprozess – Was hat das Kind oder die Gruppe dazugelernt?

    (2) das Produkt bzw. Ergebnis – Was ist entstanden?

    (3) die Präsentation – Wie wurde das erworbene Wissen anderen dargeboten?

    Die Schüler werden in den Einschätzungsprozess mit einbezogen. Sie üben sich darin, individuelle Bedingtheiten der Leistungen ihrer Mitschüler anzuerkennen und bei der Beurteilung zu berücksichtigen.

    Mit zunehmendem Alter der Kinder steht die Selbsteinschätzung im Vordergrund. Dabei ist es wichtig, gemeinsam mit den Kindern Kriterien und Merkmale  festzulegen, nach denen eingeschätzt und bewertet wird. 

    Dabei sollen sowohl Lernfortschritte aufgezeigt werden  und auf eventuelle Defizite und Mängel aufmerksam gemacht werden. Grundprinzip ist es, dass die Einschätzungen ermutigen und neue Energien freisetzen sollen.


    Für die Schüler des 4. Jahrganges werden neben der verbalen Einschätzung auch Zensuren erteilt. Dies dient als Vorbereitung auf die nachfolgenden Schulen (Sekundarschule oder Gymnasium).


    Die Zeugnisse werden mit jedem Kind in einem ca. 30minütigem Gespräch im Beisein der Eltern besprochen.


    Das ist pädagogisch hilfreich und fördert das Vertrauensverhältnis zwischen Schülern, Lehrern und Eltern. Die Lernergebnisse werden am Ausgabetag in der Lerngruppe besprochen und gewürdigt.

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Sekundarschule

Riestedt

  • Fachunterricht

    Der Fachunterricht in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch findet zunächst als reiner Fachunterricht in der Stammgruppe statt. Hier wird in frei wählbaren Sozialformen gearbeitet, am häufigsten in der Gruppe, am seltensten frontal. Ein jahrgangsübergreifendes Lernen (Klasse 5/6, 7/8) wird mit der Einrichtung künftiger Klassen möglich.

    Der Fachunterricht wird in den Klassen 9 und 10 in den Fächern Biologie, Chemie, Physik, Musik, Kunst, Geschichte, Geografie und Sozialkunde epochal unterrichtet. Das reduziert den Fächerkanon und führt zu einer tiefgründigeren Auseinandersetzung mit den Lerninhalten der Fächer.

  • Projekttag Lernen

    Die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen ist komplexer geworden: eigenständiger Wissenserwerb, vernetztes Denken, Kommunikation, Teamfähigkeit und Präsentationsfähigkeit gewinnen zunehmend größere Bedeutung. Deshalb bieten wir unseren Schülerinnen und Schülern ab dem Schuljahr 2023/2024 besser Gelegenheit für selbstorganisiertes, eigenverantwortliches Lernen: am Freitag findet unser „Projekttag Lernen“ (PL-Tag) statt:


    Der Projekttag umfasst vier Stunden in den Klassenstufen 5 bis 8 (ab 2024 bis Klasse 9). Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten, zum Teil jahrgangsübergreifend, im Schuljahr vier verschiedene Projektthemen. Sie bearbeiten Pflichtaufgaben zu einem übergeordneten Thema aus dem Lehrplan und danach jeweils ein dem Thema untergeordnetes, selbst ausgesuchtes Wahlthema. Dieses wird der gesamtes Klasse oder dem gesamten Jahrgang präsentiert.


    Der Projekttag endet mit einer Klassenleiterstunde, in der die gesamte Woche und der PL-Tag ausgewertet werden

  • Soziales Engagement

    Die Schüler der 7. und 8. Klasse beteiligen sich am  „Lernen durch soziales Engagement“. Hier verbindet sich Lernen mit Tätigkeiten für die Gemeinschaft. Die Schüler arbeiten außerhalb der Unterrichtszeit ca. 30 Stunden pro Schuljahr auf der schuleigenen Farm, oder im Pflegeheim, in einer Kindereinrichtung, bei der Jugendfeuerwehr, beim DRK etc. Sie führen regelmäßig Buch über ihr Engagement. Dieses wird von den Betreuern schriftlich eingeschätzt.  Am Ende des Schuljahres erhalten die Schüler einen Zeugnisvermerk und ein Zertifikat. 


    Die Schüler der 10. Klasse nutzen diese Stunden für eine intensive Vorbereitung auf ihre Abschlussprüfungen. 


Impressionen vom Projekttag Lernen...

Berufsvorbereitung:

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